Andechs, Klosterkirche St. Nikolaus u. Elisabeth
Die Wallfahrtskirche zu Andechs ist nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort Bayerns und zusammen mit dem zugehörigen Kloster Andechs eines der bekanntesten Ausflugsziele im bayerischen Alpenvorland. Sie liegt oberhalb des Ortes Herrsching am Ammersee. Die gotische Hallenkirche von 1423 bis 1427 wurde im 17. Jahrhundert barockisiert und 1751 bis 1755 in Rokokoformen im Inneren umgestaltet.
Die Wallfahrt zum „Heiligen Berg“ Andechs steht in enger Verbindung mit dem Fund wichtiger Reliquien im Jahr 1388 unter dem Altar der ehemaligen Burgkapelle der ruinösen Burg Andechs und der baldigen Einsetzung einer sich wiederholenden Reliquienweisung. Im Mittelpunkt der Verehrung stehen drei Heilige Hostien und verschiedene Christusreliquien wie Teile der Dornenkrone.
Für die zahlreichen Pilger ließen die Augustiner-Chorherren von Dießen ab 1423 an dem Ort der alten Kapelle eine große Hallenkirche errichten. 1438 begründete Herzog Ernst zur Betreuung der Reliquien und Pilger ein Chorherrenstift für Weltpriester und drängte so langsam den Dießener Einfluss zurück. Sein Sohn Albrecht III. wandelte 1455 das Stift in eine Benediktinerabtei um, das bis zu seiner Säkularisation im Jahre 1803 bestand. Seit 1850 ist Andechs ein Priorat der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München. Die Bedeutung der Wallfahrt zu den Drei Hl. Hostien und zur Gottesmutter ist ungebrochen; seit 1943 kam die Verehrung der hl. Hedwig (Gedenktag am 16. Oktober) hinzu. Ein Großteil der Wallfahrer wird sicherlich auch vom bekannten Andechser Klosterbier angezogen, das im „Bräustüberl“ neben der Kirche ausgeschenkt wird.
Andechs: Wallfahrts- und Klosterkirche St. Nikolaus und Elisabeth
Bergstr. 2, 82346 Andechs
Telefon: 08152 376-0, Fax: 08152 376-143
E-Mail: info@andechs.de
Fotos: © Dr. Peter C. Düren