Theologische Abendveranstaltung im Haus Sankt Ulrich, Augsburg
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Vorzeichen standen alles andere als günstig.
Der Ort: Augsburg, Oktober 1518.
Die beteiligten Personen: der aufstrebende Theologe Martin Luther (geb. 1483) sowie ein erfahrener päpstlicher Kardinallegat namens Jacobus de Vio (genannt: Cajetan, geb. 1469).
Der Verhandlungsgegenstand: Luthers Widerruf.
Die Verhandlungsvoraussetzungen: Luthers Selbstsicherheit (mit der öffentlichen Meinung, der Zustimmung seines Ordens und dem Beistand seines Landesherrn im Rücken) – Cajetans Selbstbeschränkung (mit zwei einander widersprechenden Aufträgen im Gepäck: Martin Luther zur Räson zu rufen, ohne auf dem gleichzeitig stattfindenden Augsburger Reichstag die politischen Interessen des Papsttums zu gefährden).
Die Verhandlungen: gescheitert am 16. Oktober 1518.
Martin Luther verlässt heimlich Augsburg, um anschließend von Wittenberg aus an ein allgemeines Konzil zu appellieren.
Zurückgeblieben: ein konsternierter Kardinallegat, der – mit Datum vom 26.9.1518 – schon im Vorfeld der teilweise turbulenten Unterhandlungen (›Verhör‹) notiert hatte: Bliebe Martin Luther bei seinen Behauptungen, dann bedeute dies »eine andere Kirche (novam Ecclesiam) zu bauen« (Opuscula omnia. Venedig 1588, S. 111).
Eine erste Chance auf Ausgleich war verspielt.
Wir laden Sie ein, diese bis heute wirkmächtigen Ereignisse näher kennen zu lernen.
Prof. Dr. Gerda Riedl
Leiterin Hauptabteilung VI
Dr. Robert Schmucker
Stellvertretender Leiter des Akademischen Forums
REFERENT
Prof. DDr. Thomas Marschler, Universität Augsburg
KOSTEN
Eintritt € 6,00 / Schüler und Studierende frei