Bischof Konrad wurde in sein Amt als Augsburger Diözesanbischof eingeführt
"Der Coup des Papstes. Konrad Zdarsa wird Bischof von Augsburg", lautete der Titel des Filmporträts, das vor rund zehn Jahren im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Denn am 23. Oktober 2010 wurde der gebürtige Sachse in das Amt als Diözesanbischof eingeführt. Knapp neun Jahre stand er dem Bistum vor und kehrte im vergangenen Jahr, nachdem Papst Franziskus seinen Amtsverzicht am Hochfest des heiligen Ulrich angenommen hat, in seine Heimat zurück.
Bischof Konrads Nachfolger im Amt, Bischof Dr. Bertram Meier, der damals bereits Domprediger und als Domkapitular für die Bereiche Weltkirche, Ökumene und interreligiöser Dialog, Orden sowie die Berufungspastoral zuständig war, erinnert sich heute noch gut an diesen Tag: „Nach den vorausgegangenen Turbulenzen herrschte Aufbruchstimmung, und die Freude war groß, dass Papst Benedikt so rasch einen neuen Bischof für Augsburg ernannt hatte. Nach dem Gottesdienst im Dom zog Bischof Konrad mit vielen Gläubigen durch die Stadt zum Haus St. Ulrich, wo gefeiert wurde. Das Bild ist mir noch immer lebendig: ein Bischof inmitten des Volkes Gottes. Zehn Jahre danach fällt das Format kirchlichen Lebens – nicht nur coronabedingt – kleiner aus. Andere Zeiten erfordern andere Wege.“
Rückblende: Mehr als 2.500 Gläubige im Hohen Dom begrüßten seinerzeit den neuen Bischof und begleiteten ihn auf seinen ersten Schritten in das Amt. Bischof Konrad wurde am Bronzeportal des Domes durch den Augsburger Dompropst Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und von Diözesanadministrator Weihbischof Josef Grünwald mit den Worten willkommen geheißen: „So begrüßen wir Bischof Konrad und heißen ihn in unserer Mitte herzlich willkommen.“
Nach dem Überreichen der Ernennungsurkunde durch den Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset und dem Verlesen durch Dompropst Weihbischof Losinger geleiteten sie den neuen Bischof von Augsburg gemeinsam mit dem Metropoliten der Kirchenprovinz München und Freising, Erzbischof Dr. Reinhard Marx, zur Kathedra. Aus den Händen des Nuntius empfing er den Bischofsstab, gestaltet vom Münchner Künstler Max Faller, den ihm das Augsburger Domkapitel zu seiner Amtseinführung geschenkt hatte.
Im Anschluss an die Amtseinführung feierte Bischof Zdarsa sein erstes Pontifikalamt als Bischof von Augsburg. In seiner Predigt betonte er: „Ich glaube daran und möchte mit Gottes Hilfe immer wieder davon ausgehen dürfen, dass es hier wie anderswo unzählige Menschen gibt, die ihren Glauben leben und bezeugen.“ Es komme für jeden Einzelnen darauf an, so der Bischof, sich auf seine Berufung und Erwählung zu besinnen und sich immer wieder von Neuem dafür zu entscheiden, um sich bewusst zu werden, was er auf Erden zu tun habe.
Nach dem Gottesdienst wurde Bischof Konrad von zahlreichen Gläubigen über einen Stationenweg zum Begegnungsfest ins Haus St. Ulrich begleitet. Kirchliche Gruppen, Verbände, Berufsstände und Gemeinschaften gestalteten diesen unter dem Motto „Volk Gottes unterwegs“. Ein Gedanke, der sein bischöfliches Wirken ihn in seiner Amtszeit stets leitete.