Inchenhofen, St. Leonhard
Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Leonhard steht im Zentrum des Marktes Inchenhofen im Landkreis Aichach-Friedberg in Schwaben. Die gotische Hallenkirche wurde im 17. und 18. Jahrhundert umgestaltet und war früher der Mittelpunkt einer der bedeutendsten Wallfahrten Europas.
Die Wallfahrt zum hl. Leonhard zu Inchenhofen ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Sie gilt als älteste und wichtigste Leonhards-Wallfahrt in Deutschland. Ursprünglich stand hier nur eine kleine Kapelle, die den fünf umliegenden Bauernhöfen als Gotteshaus diente. Der Aufschwung begann 1266, als dem Zisterzienserkloster Fürstenfeld die Pfarrei Hollenbach übertragen wurde. 1289 wurden dieser Kapelle 13 Ablässe verliehen, weshalb bald der Bau einer geräumigeren Kirche nötig wurde. Die Weihe dieser gotischen Wallfahrtskirche wurde 1332 vollzogen. Wegen seiner Bedeutung als Wallfahrtsort wurde Inchenhofen im Jahr 1400 zum Markt erhoben. Noch heute führt aus jeder Himmelsrichtung eine Straße auf die Kirche zu.
Heute pilgern nur noch wenige einzelne Gläubige zum hl. Leonhard von Inchenhofen, um die Kirche fehlt deshalb auch der sonst überall anzutreffende Andenken- und Devotionalienhandel. Hauptsächlich zur Pfingstzeit belebt sich die Wallfahrt, dann ziehen Hunderte von Wallfahrern in die Kirche ein. Die Wallfahrtszüge sind manchmal 10 bis 15 Stunden unterwegs. Der Höhepunkt des Wallfahrtsjahres ist der älteste altbayerische Leonhardiritt am 6. November, der von zahlreichen Gläubigen besucht wird.
Inchenhofen: St. Leonhard
Zisterzienser Platz 1, 86570 Inchenhofen
Telefon: 08257 1220, Fax: 08257 997238
E-Mail: st.leonhard.inchenhofen@bistum-augsburg.de
Fotos: © Dr. Peter C. Düren