Kobel/Neusäß, Maria Loreto (Kobelkirche)
St. Maria von Loreto auf dem Kobel in Westheim bei Augsburg, auch Kobelkirche genannt, ist eine Kuratie- und Wallfahrtskirche. Sie befindet sich auf dem Kobelberg im Westen von Augsburg, eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet Kobelwald.
Ihr bauliches Kernstück ist eine Loretokapelle, die 1602 in der genauen Form des „Heiligen Hauses“ von Loreto erbaut wurde, der Überlieferung nach das Haus, in dem die selige Jungfrau Maria, die Mutter Jesu, aufwuchs und in welchem der Engel ihr die Geburt Jesu ankündigte. Engel sollen das „Heilige Haus“ im 13. Jahrhundert von Nazaret nach Loreto in Italien getragen haben. Das Loretoheiligtum veranschaulicht die Tugenden der Heiligen Familie im Haus von Nazareth. Maria von Loreto wird auch von vielen Kranken angerufen und ist Patronin der Flugreisenden.
Nach dem Vorbild des Loreto-Hauses wurden europaweit sogenannte Loretokapellen errichtet, die heute selbst Ziel vieler Pilger sind. Die Loretokapelle auf dem Kobel wurde 1602 durch Bischof Heinrich von Augsburg geweiht. Die Kapelle, zu der sich die wahrscheinlich älteste Loretowallfahrt Süddeutschlands, vielleicht auch Deutschlands, entwickelte, wurde zu einer Kirche vergrößert, wobei heute die eigentliche Loretokapelle die Funktion des Chorraums der Kirche einnimmt. Im Kontext der zunehmenden Marienverehrung in der Gegenreformation wurde diese süddeutsche Kopie des Hauses von Loreto selbst zu einem Wallfahrtsziel.
Die Kobelkirche ist bis heute ein beliebtes Wallfahrtsziel. Die Hochsaison der Kobelwallfahrt ist der "Frauendreißiger" vom 15. August (Hochfest Mariä Himmelfahrt) bis 15. September (Gedenktag der Schmerzen Mariens). Seit dem Jahr 2019 gibt es im Liturgischen Kalender zudem einen eigenen Gedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto (10. Dezember).
Neusäß: Kobelkirche Maria Loreto
Kobelstraße 36, 86356 Neusäß
Telefon: 0821/48 12 1, Fax: 0821/48 63 212
E-Mail: pg.am-kobel@bistum-augsburg.de
Fotos: © Dr. Peter C. Düren