Beschaffung
Die Achtung vor der Schöpfung und auch ihre Bewahrung haben sehr viel mit unserem Konsumverhalten zu tun. Mit dem also, welche Güter wir als Privathaushalte, aber auch als kirchliche Einrichtungen und Dienststellen beschaffen. Was können wir dazu konkret tun?
Eine wichtige Orientierung sind Handlungsempfehlungen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung. Sie wurden am 27. September 2018 von den Bischöfen beschlossen. Erschienen sind sie unter dem Titel „Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“. Es gibt sie bei der DBK auch als Arbeitshilfe.
Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen und zugleich Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, schreibt im Vorwort dieser Arbeitshilfe: „Wir als Kirche haben den Anspruch, in Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz mit gutem Beispiel voranzugehen.“ Diese Bereiche seien gelebter Schöpfungsglaube, so Bischof Overbeck weiter, und gehörten ins Zentrum kirchlichen Handelns. „Wir wollen die Taten sprechen lassen“, unterstreicht er deshalb.
Auch Bischof Dr. Bertram Meier bezieht sich in seinem Hirtenwort „Schöpfung bewahren – Umwelt schützen“ (LINK) vom 3. Oktober 2020 ausdrücklich auf diese Handlungsempfehlungen. „Die Zeit drängt zum Handeln, damit ,unser gemeinsames Haus‘ bewohnbar bleibt für eine Zukunft, die nachhaltiger und gerechter ist“, schreibt er. Unser Bistum fange dabei nicht beim Nullpunkt an, betont er zudem mit Blick auf den Klimaschutz und auch auf die Handlungsempfehlungen der Bischöfe.
Ein zentraler Bereich dieser insgesamt zehn Bereiche umfassenden Empfehlungen ist die Beschaffung. Ihr ist Punkt 7 gewidmet: „In kirchlichen Einrichtungen nachhaltig wirtschaften“. Konkret heißt es dazu: „Nachhaltiges Wirtschaften umfasst den Einkauf und den Gebrauch von Gütern, Waren, Betriebsstoffen und Dienstleistungen. Beginnend mit Energie, Lebensmitteln und Büromaterialien gilt es, in diözesanen Einrichtungen und Kirchengemeinden die Beschaffung an ökologischen und sozialen Kriterien sowie an Langlebigkeit und Qualität auszurichten.“
Um vieles von dem, was es dazu im Bereich des Bistums Augsburg bereits gab und gibt zu bündeln und den Austausch zu fördern, wurde vom Fachbereich „Kirche und Umwelt“ ein „Netzwerk Beschaffung“ eingerichtet. Es dient dem Austausch über Erfahrungen und Projekte, mit ihm soll das Anliegen eines öko-fairen Einkaufs aber auch in die Breite getragen werden. Es geht hiermit also nicht nur darum, kirchliche Einrichtungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren, sondern auch möglichst viele Interessierte. Oder wie es in der Präambel der Handlungsempfehlungen unter Bezug auf die Enzyklika „Laudato si`“ von Papst Franziskus heißt: Mir müssen die Schöpfung als „gemeinsames Haus“ für die gesamte Menschheit bewahren. Dazu laden die Bischöfe alle Gläubigen ein, gemeinsam mit allen Menschen guten Willens.
Um zu zeigen, wie hier auch ganz praktisch Verantwortung übernommen werden kann, wurden vom Fachbereich „Kirche und Umwelt“ im Sommer 2021 diese Unterseiten eingerichtet. Zum Start sind hier einige frühere Beiträge gebündelt, die sich bereits mit dem Thema einer nachhaltigen Beschaffung befasst haben. Weitere Beiträge folgen.
Beim Netzwerk Beschaffung sind rund 40 Personen aus verschiedensten kirchlichen Bereichen beteiligt, aus dem Ordinariat ebenso wie aus Pfarreien, caritativen Einrichtungen und den Verbänden. Wenn auch Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, können Sie sich gerne an die Umweltbeauftragten wenden.